Nonni in Amerika

Nonni in Amerika Nonnis Reise um die Welt – Band 1
Von Frankreich über England nach Amerika
Verlag Herder Freiburg 1948
Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von Hermann Krose

Klappentext:
Als Nonni noch ein kleiner Junge war, hat er schon davon geträumt, einmal um die ganze Welt zu fahren. Aber wie das mit den ganz großen Wünschen oft geht: Nonni wurde ein alter Mann, bis sein Traum sich endlich erfüllte und aus seiner Weltreise etwas wurde. Weil er sich aber noch sehr gut erinnerte, wie er sich als Bub diese Reise gewünscht hatte, dachte er sich gleich: du musst alles sehr genau aufschreiben für die vielen Kinder, die fürs Leben gern mit dir fahren würden. So hat Nonni in diesem Buch also für euch sehr genau aufgeschrieben, wie es losging, was er auf der Eisenbahn, den Autostraßen, auf den großen Schiffen erlebte, was in den Städten passierte und wem er begegnete. Er erzählt euch, wie die Menschen dort aussehen und wie sie leben, ihr hört sie sprechen und von ihrem Alltag und den Sorgen und Freuden berichten. Und immer wieder spürt ihr, wie friedlich sie sind, wenn man sie näher kennen lernt. – Was gibt es Schöneres, als mit Nonni in die Welt zu reisen.

Nonni in Neuyork 1936

Nonni in Amerika

Als Nonni in „Neuyork“ – so sagte man damals – ankam, wurde er von einem Bekannten abgeholt und zur Fordham University gebracht, wo er „so lange bleiben könne, wie er wünsche“.

Nonni in Amerika

Es wurden einige Monate, bevor Jón Svensson seine Weltreise fortsetzte und mit dem Zug quer durch Amerika nach Winnipeg in Kanada fuhr.

Nonni in Amerika Dort besuchte er seinen Bruder Friđrik, den er 1930 zufällig in Island getroffen hatte, als beide zur 1000-Jahr-Feier des isländischen Parlaments – des Althing – in ihre Heimat gekommen waren. Der sieben Jahre jüngere Friđrik war als kleines Kind zur Adoption frei gegeben worden, weil die finanzielle Lage der Eltern so schwierig geworden war. Bald darauf wanderten die Adoptiveltern nach Kanada aus – wozu sich damals viele Isländer aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen sahen. Zwischen etwa 1870 und 1914 verließen rund 17.000 Menschen Island, also etwa 15 % der Bevölkerung, um vor der wirtschaftlichen Not, die 1875 durch den Ausbruch des Vulkans Askja noch verschärft wurde, zu fliehen. Die Vestur-Íslendingar (Isländer im Westen) nannten ihre Siedlung Nýja Ísland = New Iceland. Heute leben rund 26.000 Menschen in Manitoba, die isländische Vorfahren haben und damit etwa 2,2 % der Bevölkerung. Umgekehrt lebt ein Drittel der Kanadier isländischer Abstammung in Manitoba (Wikipedia) -. Auch Nonni’s jüngste Schwester Sigriđur Gudlaug landete auf diese Weise in Kanada, wohin schließlich auch ihre (und Nonni’s) Mutter Sigriđur Jónsdóttir ausgewandert war.

Aber zurück nach New York. Der alte Herr mit den blitzblauen Augen – „ein kultivierter Europäer und echter Isländer“ – war selbstverständlich ein Magnet für die Presse: Jón Svensson wurde von mehreren bedeutenden Zeitungen interviewt (New York Herald Tribune; Time. The Weekly Newsmagazine; Fordham RAM; New York Evening Journal; America; etc. Artikel ansehen). Sie nannten ihn den „Mark Twain Europas“ und einen „zweiten Hans Christian Andersen“. Er wurde zu vielen Vorträgen über seine Heimat und seine Kindheit eingeladen, die er meistens auf Deutsch oder Französisch hielt – je nach Zusammensetzung des Publikums. Als aber eines Tages seine Zuhörer keine dieser beiden Sprachen verstanden, war er gezwungen, Englisch zu sprechen – und es klappte besser, als er erwartet hatte. Von da an hatte er mehr Vertrauen in seine englischen Sprachkenntnisse, für die er sich ständig entschuldigte(!), und hielt in Zukunft seine Vorträge häufiger auf Englisch.
Seine Bücher gab es damals – bis auf eines, nämlich „Lost in the Arctic“, siehe nachstehende Abbildung des Covers plus Autogramm – noch nicht auf Englisch. Da traf es sich gut, dass die deutschstämmige Sister Francis de Sales derart begeistert von den Nonni-Büchern war, dass sie Jón Svensson anbot, sie ins Englische zu übersetzen. Daraus wurden bisher leider nur „At Skipalon“ (siehe Abb.3) und „Sunny Days“ (siehe Abb.4), die aber längst vergriffen sind. Die anderen Manuskripte schlummern irgendwo in Island und warten auf ihre Wiederentdeckung…

Ein Autogramm von Nonni

Nonni in AmerikaNonni in Amerika
Autogramm für Teresa Bannan,
San Francisco, 1936:

To the Bannan Family with a Blessing.
Jón Svensson S.J.
(Nonni)

Inzwischen ist es der Verfasserin dieser Zeilen glücklicherweise gelungen, einen amerikanischen Verleger mit isländischen Wurzeln auf Jón Svensson aufmerksam zu machen. Das Ergebnis sind die beiden - bei Amazon erhältlichen (Chaos to Order Publishing, San José, California)- Bücher:

Nonni in AmerikaAbb. 1
Nonni in AmerikaAbb. 2
Nonni in AmerikaAbb. 3
Nonni in AmerikaAbb. 4

Zu Abb.1: „Lost in the Fjord“- Moderne Übersetzung von „Nonni und Manni. Zwei isländische Knaben“.
Zu Abb.2: „A Journey Across Iceland“ - Vorlage für „Zwischen Eis und Feuer“
Zu Abb.3+4: Vergriffene Exemplare in englischer Sprache

Nonni in AmerikaFebruar 1937 in Los Angeles

Nonni blieb nur kurz in Winnipeg, wo er natürlich auch einige Vorträge hielt (er musste nämlich u.a. seine Reisekasse aufbessern!) und Einladungen aller Art bei den „West-Isländern“ absolvierte. Dort wurde sogar eine Rede auf Isländisch von ihm erwartet, was ihm einige Bauchschmerzen bereitete. Aber er bekam anschließend viel Lob von den Zuhörern. Dann ging die wahrhaft abenteuerliche Reise per Zug weiter nach San Francisco, wo er am 23. Dezember 1936 eintraf. Die Zeit bis zur Abreise nach Japan am 4. März war ausgefüllt mit Reisen durch Kalifornien, dem Besuch von Hollywood, immer wieder Vorträgen und leider auch mit einem Krankenhausaufenthalt wegen einer schweren Grippe. Aber seine isländische Natur setzte sich auch dieses Mal durch.

Nonni in Amerika

Wenn du wissen willst, was Nonni in Amerika alles erlebt hat, dann rate ich dir: Besorge dir das Buch „Nonni in Amerika“ oder lies das eBook „Nonnis Reise um die Welt“.

Gute Unterhaltung wünscht dir
Nonnifan